Ermüdet vom Leben in der Großstadt und enttäuscht von den sogenannten Errungenschaften der Zivilisation: So ging es dem Maler Paul Gauguin, darum floh er aus dieser Welt und machte sich auf die Reise in ein anderes Leben: Tahiti, damals französische Kolonie, war sein Ziel.
Etwas über 40 Jahre war Gauguin damals alt, geboren war er am 7. Juni 1848, vor 175 Jahren. Zunächst deutete nichts darauf hin, dass er einmal einer der berühmtesten Kunstmaler würde. Nach seiner Kindheit und Schulzeit in Paris, Peru und Orléans wählt er den Beruf des Seemanns und leistet seinen Militärdienst bei der Marine. 1872 gibt er die Seefahrt auf, um ein bürgerliches Leben in Paris zu führen. Er arbeitet als Börsenmakler und heiratet die Dänin Mette, die beiden werden fünf Kinder haben.
In dieser Zeit entdeckt er auch die Malerei für sich, allerdings hat er um Verarmung zu kämpfen und nimmt auch verschiedene Gelegenheitsjobs an.
Das bürgerliche Leben in der Großstadt wird ihm zunehmend fremd, und er träumt sich mit seinen Bildern in ein ursprüngliches Leben. Er sucht nach anderen Orten, an denen er leben kann, und flieht vor dem zivilisierten Leben zunächst nach Panama, um naturreine Inspiration zu erfahren. 1891 bricht er dann ohne seine Familie ganz nach Tahiti auf, damals eine französische Kolonie. Mit Beginn einer zweiten Reise 1895 wird Tahiti zu seinem Lebensmittelpunkt.
Auf Tahiti entstanden nun viele Bilder in Gauguins eigenem neuen Malstil. Ein Beispiel ist das Bild, auf dem zwei Frauen zu sehen sind, umgeben von einer Landschaft, die nach Tahiti passt. „Wann heiratest du?“, hat Paul Gauguin dieses Bild betitelt. Darin kommt zum Ausdruck, wie die christliche Moral auch in das ursprüngliche Leben der Menschen auf Tahiti hineinbricht. Es gehört wohl zur Tragik seines Lebens, dass er auf der Suche nach dem Paradies selbst einen Lebensstil hatte, der heute zu viel Kritik herausfordert und er hat gespürt, dass er auch dort der westlichen Zivilisation verhaftet bleibt. Es gibt eben so sagt es auch die Bibel (1. Mose 3,24) keinen Weg zurück ins Paradies. In diesem Sinn ist unser Leben immer „jenseits von Eden“.
Die Vorstellung vom Paradies weist uns in die Zukunft. Das Leben bei Gott, das Reich Gottes, das ist das Paradies, auf das wir zugehen. Am Kreuz sagt Jesus:
„Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein“
(Lukas 23,43). Nach christlicher Vorstellung wird bei Gott das neue Leben ein Leben in Fülle sein für alle Menschen. Und die Hoffnung darauf kann uns jetzt schon froh und frei machen, darum können wir einstimmen in den letzten Vers des Sommerliedes von Paul Gerhardt (EG 503,15):
„Erwähle mich zum Paradeis und lass mich bis zur letzten Reis an Leib und Seele grünen, so will ich dir und deiner Ehr allein und sonsten keinem mehr hier und dort ewig dienen.“
Es grüßen Sie herzlich
Ihre Pfarrerinnen
Claudia Drese und Dorothee Schmitt

egenwärtige den Gemeindegliedern eingeräumt worden. Da letztere für die Gemeinde einen zu beschränkten Raum hatte, sah man sich genötigt, sie nach Südosten zu erweitern. Vor dem Jahre 1594 ist sie wahrscheinlich nur von den hiesigen adligen Herrschaften benutzt worden, während die Moritzkirche eine Art Filialkirche bildete. Wann die Reformation in der hiesigen Gemeinde Eingang gefunden hat, darüber schweigen die Nachrichten." - Auszug aus: MONATSBOTE für die evangelischen Gemeinden Sandersleben und Unterwiederstedt. Freckleben, Drohndorf und Mehringen – 15. Jahrgang, Februar 1925, S. 16 Aus der Geschichte der Kirche



Man könnte sich nun fragen, ob diese Leute keine anderen Sorgen haben, als sich um so ein totes Stück Holz zu kümmern. Hat nicht der Gekreuzigte selbst von einem Gott gesprochen, dem die Lebenden wichtiger sind als die Toten? Nein, es scheint gerade dieses Kreuz zu sein, das ihnen jetzt besonders kostbar ist. Zu wissen, dass Jesus auch für sie und ihre Landsleute am Kreuz gestorben ist, gibt ihnen einen Halt, den sie sonst nirgends finden. Das ist etwas, dass ihnen sogar in dieser dunklen Zeit heilig ist. An dem sie sich aufrichten. Das ihnen einen Rest an Menschlichkeit und Würde belässt, den sie nicht aufzugeben bereit sind.